Diese Gläser konnte ich nach meiner gestrigen schönen Wanderung mit
Tannschössli Honig füllen. In meinen Rucksack kommt immer eine leichte Stofftasche mit, denn ich finde immer irgend etwas, was sich lohnt, mit nach Hause zu nehmen.
Am späteren Vormittag packte ich meinen Rucksack, nahm trotz blauem Himmel die Regenjacke und ein kleines Picknick mit. Meine Route soll über den "Beugen", 909 m, zur "Samstagern" gehen. Ein Weg führt steil hinauf über den Grat, und genau den wollte ich wieder einmal gehen, anstatt wie sonst den Natur Weg (Fahrverbot). Immer wieder sah ich auf diesem Weg frische, grüne Tannschössige. Ich vermute, dass die Vögel an ihnen auch etwas Begehrenswertes finden und an ihnen picken. Da kam mir die Idee, auf dem weiteren Weg junge Tannschösslige zu sammeln, um daraus wieder einmal diesen feinen "Honig" zu machen. Und was treffe ich an?
Oberhalb "Beugen" beugt sich eine Buche über den Weg. Aus ihren Ästen wachsen schon wieder wie kleine junge Bäume, dem Licht entgegen. Wunderschön, wie sich die Natur arrangiert.
Von der "Samstagern" ging ich Richtung "Windwurf", 1379 m, und machte da meine Mittagspause. Von dort aus sieht man fünf Seen und der Aufstieg lohnt sich jedes Mal von neuem. Nach meiner kleinen Rast zogen Wolken auf und ich beeilte mich, um weiter zu wandern nach "Ruchegg".
Der Wetterbericht hatte jedoch richtig vorausgesagt und so blieb es bei einigen wenigen Tropfen Regen und ich konnte beim Abstieg weiter meine Tannschösslige sammeln. Übrigens pflücke ich jeweils von einem Baum nur einige der jungen Triebe, denn ich bringe es nicht übers Herz, einem Tannenbaum alles abzuernten. Zu Hause angekommen nahm ich mein uraltes Rezept hervor und die grosse Pfanne. Das Rezept möchte ich euch nicht vorenthalten und vielleicht hat jemand von euch Lust, es auch zu versuchen. Hier mein Rezept:
Tannschössli Honig
400 g Tannen- oder Fichtenzweige, zarte, hellgrüne Zweige, im Mai gezupft
(Achtung, keine Eiben nehmen, die sind giftig)
1 Liter Wasser
1 unbehandelte Bio-Zitrone
1 kg Gelierzucker
Die
Tannenschösslinge mit Wasser und 3 Zitronenscheiben aufkochen lassen und 45
Minuten zugedeckt leicht köcheln lassen. Dann durch ein Tuch abseihen lassen.
Die Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, mit der Hälfte des Gelierzuckers
vermengen und 5 Minuten unter Rühren kochen lassen. Erst dann den Rest des
Zuckers beigeben und nochmals 8 Minuten sprudelnd kochen lassen.
Konsistenz
durch kleine Probe auf einem Teller prüfen, Schaum abschöpfen und noch heiss in
vorgewärmte Twist-off Gläser füllen. Einige Minuten Gläser auf den Kopf stellen und über Nacht zugedeckt ausküheln lassen. Gläser beschriften und kühl und dunkel aufbewahren, so hält er über ein
Jahr, wenn er nicht schon vorher weg ist…!
Es schmeckt sehr gut als Brotaufstrich oder im Herbst auch zu Wild.
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Wenn es euch schmeckt, würde mich natürlich ein Echo sehr freuen.
Nun wünsche ich allen eine wunderbare Woche und ich werde wieder mein Rucksack packen und die Wanderschuhe anziehen, heute gehen wir zu zweit.
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