Taj Mahal
Es gilt als eines der schönsten Bauwerke der Welt - und ich sah es mit eigenen Augen - Taj Mahal, in Indien. Das war ein Höhepunkt von vielen, sehr eindrücklichen Erlebnissen meiner Indien und Nepal Rundreise. Immer noch überwältigt von so vielen Eindrücken, brauche ich nun einige Zeit, alles zu verarbeiten.
Im Reiseführer von Lonely Planet, Indien, fand ich von Christopher Kremer, er lebt in Australien, den folgenden Text-Ausschnitt:
Was ist Indien? Was hält Indien, dieses unüberschaubar riesige, wuslige, aussergewöhnlich vielschichtige Land als Nation zusammen? Die Antwort lautet: Kultur, nicht die Kultur der Hindus oder Muslime, auch nicht die Kultur der ländlichen Bevölkerung oder der kosmopolitischen Städter. Was zählt, ist das Essen, ist die Sprache, aber auch diese sind nicht allein verantwortlich für die indische Identität. Es ist vielmehr eine komplexe Mischung aus all diesen Bestandteilen.
Einige definieren Indien über seine Widersprüche und Extreme. Es ist ein Land der Toleranz, aber auch ein Ort, an dem bittere Machtkämpfe (besonders auf religiöser und politischer Ebene) ausgefochten werden. Hier leben Exzentriker und Normalos Seite an Seite, Gegensätze sind allgegenwärtig: reissende Ströme und ausgetrocknete Ebenen, religiöse Hingabe und IT-Campus. Aber Gegensätze allein können das Herz und die Seele eines Landes nicht erklären, das so anders ist als China und der Mittlere Osten, ganz zu schweigen von Amerika, Europa und Australien. Für mich sind es Geschichten des Landes - die Sanskrit-Epen von Ramayana und Mahabharata, die Bhagavad Gita und die klassische Urdu-Dichtung von Ghalib. Oder auch die Geschichten von spirituellen Führern wie Gautama Buddha und Sri Ramakrishna und natürlich Mahatma Gandhi, der eine einzigartige Synthese von politischem und philosophischem Genie in sich vereinte. Indien erzählt auch die Geschichte der grossen Herrscher: Ashoka, die Chandraguptas, die Mughals und die Briten. Aber Imperien kommen und gehen. Es sind die indischen Bauern und Händler, die Soldaten und Künstler, die Pandits und neta (Politiker), die das menschliche Fundament bilden, auf dem all diese Imperien errichtet werden.
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Jeder hat sein eigenes Indien. Die Erinnerungen werden wie Schätze gehütet, manchmal in aller Klarheit wachgerufen in der Hoffnung, dass sich nichts ändern möge. Indien ist eine ständige Baustelle, ein Gemälde auf einer sich fortwährend ändernden Leinwand. Aber inmitten all der Veränderungen gibt es auch Beständiges. Auf Hindi bedeutet das Wort für "Hallo" - namaste - auch "Auf Wiedersehen", und das Wort für "morgen" - cul - steht auch für "gestern". Yatra - das Wort für "Reise" ist auch mit "Pilgerfahrt" zu übersetzen.
Christopher Kremer ist der Autor von Inhaling the Mahatma.
Besser könnte ich es nicht in Worte fassen. Genau so empfinde ich es auch. Jetzt kann mich sicher die eine oder andere verstehen, dass die vielen Eindrücke zuerst verarbeitet werden müssen.
Teppichknüpfer
Namaste!
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